Afra Kane hat nigerianische Wurzeln, kam in Italien zur Welt und lebt in Biel. Das Konzert in der Unterfahrt ist leider ausverkauft, doch es lohnt sich, sich ihrem neuen Album zu nähren.

Afra Kane

Soul im Sinn

afra kane

Afra Kane singt Kraftlieder mit Soul-Appeal | © Guillaume Perret

Es beginnt mit einer Melodie, gleitend und elegant: »Come and look outside the window«, singt Afra Kane im Intro von »Could We Be Whole«. Wie bei einer Gesangsübung erklimmt ihre Stimme die Tonleiter, Sprosse für Sprosse, Schritt für Schritt. Ein simpler wie erhebender Einstieg in Kanes zweites Album. Ein Album voller Neosoul, gewürzt mit dem harmonischen Reichtum des Jazz. Dabei begann alles mit Kirchenmusik: Afra Kane kam in Vicenza zur Welt, mitten im katholischen Venetien. Als Mädchen lernte sie Piano, um Gottesdienste zu begleiten. Ihr Talent brachte sie an die verschiedensten Konservatorien, wo sie klassisches Klavier studierte, in Cardiff, in Wales und in Genf. Aber es zog sie zum Pop. Schon als Teenager begann sie, Songs zu schreiben, in denen sie Klassik mit Gospel verband. Die getragen wurden von ihrer erschütternd starken Stimme und ihrem einfallsreichen Klavierspiel. Anerkennung dafür erhielt sie in Montreux. Das prestigeträchtige Musikfestival zeichnete sie 2019 mit dem Jazz Talent Award aus.

Und jetzt, fünf Jahre später, veröffentlicht sie »Could We Be Whole«. Das Album mit dem erhebenden Intro und den genauso erhebenden Songs. Eines der Stücke trägt es bereits im Namen »Lift Up«, das anfangs fast an eine Pianoetüde erinnert. Ein minimalistischer Beat und wohlig brummende Synths verwandeln es in modernen Soul-Pop, im Finale fächert sich der Gesang dann zu einem Gospelchor auf. Eine Komposition wie eine Umarmung. Der Funk von »Empty Promises« dagegen groovt betörend futuristisch. Afra Kane arrangiert ihre Musik dabei so vielfältig wie ihre eigene Biografie. Ihre Familie stammt aus Nigeria, aufgewachsen ist sie in Norditalien, mittlerweile lebt sie im Schweizer Biel. Einer der stärksten Titel von »Could We Be Whole« heißt »Invisible Cross«, eine behutsame Hymne ans Durchhalten. Sie handelt von den unsichtbaren Problemen, die alle Menschen mit sich herumtragen. Der Song spendet Trost und Freude, seine universelle Botschaft steht für Zusammenhalt. Einer der vielen erhebenden Momente in Afra Kanes Musik. ||

Dieses Konzert ist ausverkauft. Senden Sie ggf. eine E-Mail an info@unterfahrt.de mit Ihrem Namen, Vornamen, E-Mail und Mobilfunknummer und der Zahl der gewünschten Plätze, wenn Sie auf die Warteliste genommen werden wollen. (Quelle: www.unterfahrt.de)

AFRA KANE
Jazzclub Unterfahrt | Einsteinstr. 42 | 12. April | 20.30 Uhr | Tickets: 089 4485794

Weitere Vorberichte finden Sie in der aktuellen Ausgabe. Hier geht es zum Kiosk.

 


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