Josef Hader hat wieder Regie geführt. Im Interview mit Thomas Lassonczyk räsoniert der begnadete Kabarettist über seine neue Komödie »Andrea lässt sich scheiden«, über Minimalismus, den Kreisverkehr im Film und trockene Martinis.

Josef Hader
Andrea lässt sich scheiden

»Humor soll es sich nicht bequem machen«

josef hader

Der trockene Alkoholiker Franz (Josef Hader) hat nach dem Unfall wieder angefangen zu trinken und Andrea (Birgit Minichmayr) fühlt sich schuldig. © Majestic/Darryl Oswald

ANDREA LÄSST SICH SCHEIDEN
Österreich | Buch & Regie: Josef Hader | Mit: Josef Hader, Birgit Minichmayr, Thomas Schubert | 93 Minuten | Kinostart: 4. April | Website

Sieben Jahre sind seit Ihrem Regiedebüt »Wilde Maus« vergangen. Warum hat es bis zu Ihrem zweiten Film »Andrea lässt sich scheiden« so lange gedauert?
Josef Hader: Das liegt daran, dass ich nur Regie führen kann, wenn ich vorher jahrelang an einem Drehbuch geschrieben habe. Ich bin ja nicht dafür ausgebildet. Außerdem habe ich dazwischen ein neues Kabarettprogramm gemacht. Im Übrigen fühle ich mich ganz wohl mit diesen Ausflügen ins Regiefach. Es sind ja wirklich nur Ausflüge, es soll kein richtiger Beruf werden, denn dann hätte ich ihn bereits als junger Mann lernen müssen.

Haben Sie denn aus Ihrer ersten Spielfilmarbeit etwas gelernt?
Das Wichtigste, was ich gelernt habe, ist, das Buch vor Beginn der Dreharbeiten unter hundert Seiten zu bringen, es sozusagen noch mal einzudampfen. Und ich war dieses Mal ein bisschen experimentierfreudiger. »Wilde Maus« habe ich mit einem Sicherheitsnetz realisiert. Wolfgang Murnberger, der Regisseur der Brenner-Filme (»Komm, süßer Tod«, »Silentium«, »Der Knochenmann«, u.a., Anm. d. Red.), war mein Lehrer. Und der hat immer gesagt: »Josef, alle Szenen möglichst viel auflösen, in allen möglichen Einstellungen drehen, dann hast du mehr Freiheiten beim Schneiden.« Und dann habe ich mir gedacht, dass ich bei »Andrea lässt sich scheiden« etwas mutiger bin, und habe in Szenen investiert, die in einer Einstellung so lange gedreht werden, bis man sie gut hat.

Das komplette Interview finden Sie ab dem 6. April in unserer 139. Ausgabe. Hier geht es zum Kiosk.

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