Der ehemalige Frauenbuchladen hat eine Nachfolge gefunden: Glitch heißt die neue, ehrenamtlich geführte queerfeministische Buchhandlung, eine Oase des Miteinanders.

Glitch: Die queerfeministische Buchhandlung

Eine Tür in die Zukunft

glitch

Das Glitch will nicht nur Buchhandlung sein, …

GLITCH BUCHLADEN
Barer Straße 70 | geöffnet Di bis Sa 11–19 Uhr

Ein »Glitch« ist in der Gaming-Welt ein kleiner Fehler im Programm. Ein Spalt in der virtuellen Welt quasi, ein Zugang zu einem versperrten Raum etwa oder eine Abkürzung in eine höhere Dimension. Wenn man so will: eine Tür in die Zukunft. Eine solche Tür findet sich seit Kurzem auch in der Barer Straße 70 in der Maxvorstadt. Wo bis 2023 Lillemor’s Frauenbuchladen war, hat nun der Glitch Bookstore eröffnet. Wer durch die eher unscheinbare Glastüre tritt, landet tatsächlich in einer anderen, hellen und freundlichen Welt.

Ich besuche das neue Glitch-Team (oder einen kleinen Teil davon) an einem Donnerstagnachmittag im Januar. Draußen ist es eiskalt, drinnen sofort heimelig. Paula Pongratz kocht noch einen Kräutertee, dann setzen wir uns mit Johanna Hopp und Hannah Wachter in die gemütliche Sitzecke am Fenster. Der Vorgängerladen war eine Institution in München: Lillemor’s Frauenbuchladen war nicht nur die erste feministische Buchhandlung in Deutschland. Seit 1975 war er ein Ort von Frauen für Frauen, zu dem Männer lange keinen Zutritt hatten. Ein Treffpunkt und eine Beratungsstelle für Opfer männlicher Gewalt.

Im vergangenen Jahr gaben die beiden Buchhändlerinnen Ursula Neubauer und Andrea Gollbach bekannt, dass sie aufhören würden und eine Nachfolge suchten. Als Ann Kristin Kristiansen, Nadine Osbild, Sebastian Pfotenhauer und Johanna Hopp davon hörten, war da erst mal Bestürzung über das Ende dieses Ortes. Einen Buchladen zu übernehmen, das hatte keine:r von ihnen bis dato auf dem Plan.

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… sondern auch Raum zum Verweilen | © villagio-photography (2)

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