Im famosen Kinoexperiment »Poor Things« von Yórgos Lánthimos spielt Emma Stone eine Frau mit dem Gehirn eines Säuglings.

Poor Things

Verstörender Bildertrip

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Yórgos Lánthimos entwirft eine visuelle Traumwelt, wie sie beeindruckender nicht sein kann | © 2023 Searchlight

POOR THINGS
Vereinigtes Königreich, Irland, USA 2023 | Regie: Yórgos Lánthimos | Buch: Tony McNamara | Mit: Emma Stone, Mark Ruffalo, Willem Dafoe, Ramy Youssef u. a. | 141 Minuten | Kinostart: 18. Januar | Website

Bella Baxter, um die 30 Jahre alt, die Heldin dieses Films, bekommt auf merkwürdige Art und Weise eine zweite Chance, ihr Leben neu zu gestalten. Sie springt Mitte des 19. Jahrhunderts von einer Brücke in einen Fluss und ertrinkt. Aber ein exzentrischer Arzt (Willem Dafoe) pflanzt ihr das noch lebende Gehirn der ungeborenen Tochter ein, die sie in sich trägt. Der alte Körper und das junge Organ verbinden sich wundersam zu einer neuen Identität. Fortan erforscht und hinterfragt Bella, eine äußerlich erwachsene Person, unsere Welt mit den Augen und den Regungen eines Säuglings. Zumindest anfangs. Natürlich denkt man als Zuschauerin oder Zuschauer sofort an »Frankenstein« (1931), einen Klassiker des Horrorfilms, und so ganz falsch liegt man da nicht, aber der griechische Regisseur Yórgos Lánthimos hat kein feministisches Remake der ersten Tonverfilmung des Romans (1818) von Mary Shelley im Sinn, sondern sucht wieder einmal einen Stoff, der auf so spannende wie unvergleichliche Weise den Seins-Zustand der Menschheit auf den Punkt sowie auf die Leinwand bringt. Der gleichnamige Roman stammt von Alasdair Gray, einem schottischen Künstler und Schriftsteller, den Lánthimos noch vor dessen Tod 2019 in Glasgow besuchte. Die (im wahrsten Sinne des Wortes) Ausbildung eines Wesens vom Kleinkind bis zur erwachsenen Frau schreitet über 140 Filmminuten in ein paar Kapiteln furios voran. Die (im wahrsten Sinne des Wortes) Ausbildung eines Wesens vom Kleinkind bis zur erwachsenen Frau schreitet über 140 Filmminuten in ein paar Kapiteln furios voran.

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