Erstmals stellen die ARTMUC und die Messe Kunst & Antiquitäten gemeinsam aus.

ARTMUC / Kunst & Antiquitäten

Alles eine Frage der Perspektive

messe kunst & antiquitäten

Alexaria Gallery shows Jean-Michel Basquiat

Wenn zwei sich zusammentun, ist das manchmal auf den ersten Blick erstaunlich. Schaut man dann genauer hin, entpuppt sich eine solche Entscheidung manchmal auch als äußerst nachvollziehbar. Wie bei der neuen Kombination aus ARTMUC und Kunst & Antiquitäten München: Am letzten Oktoberwochenende treffen 10 Jahre zeitgenössische Kunst bei der ARTMUC auf 102 Jahre Kunst und Kunsthandwerk seit dem Mittelalter und speziell des 19. bis 21. Jahrhunderts. Erstmals schließen sich in München damit zwei große Kunstmessen zusammen. Gemeinsam bespielen die ARTMUC und Kunst & Antiquitäten auf über 6.000 Quadratmetern eine deutlich größere Fläche als zuletzt. Für beide Ausstellungen gibt es ein gemeinsames Ticket. Das gemeinsame Ziel der beiden Messen mit ihren unterschiedlichen Schwerpunkten ist es, dem Publikum ein noch breiteres Spektrum an Kunst zu bieten. Was treibt die Verantwortlichen an? »Für die ARTMUC bedeutet dies vor allem eine Ausweitung der präsentierten Kunst hin zu Galerien und Projekten mit einem Fokus auf die Klassische Moderne«, freut sich ARTMUC-Chef Raiko Schwalbe. Und Martin Puch, 1. Vorstand der Kunst & Antiquitäten, sagt: »Wir freuen uns auf die bevorstehende Kooperation mit der ARTMUC – eine Kooperation, die auf unsere Strategie einzahlt, noch mehr neue und jüngere Kunden für Kunst und Kunsthandwerk zu begeistern. Neu ist auch ein Viertel unserer Aussteller, die wir für die Kunst & Antiquitäten gewinnen konnten. Wir freuen uns auf neue Begegnungen und Gespräche!«

Die Herbst-ARTMUC hat mehr internationale Aussteller und Galerien als jemals zuvor. Mit 180 kuratierten Künstlern und Künstlerinnen, Projekten und Galerien aus der ganzen Welt baut die ARTMUC ihren Status als Bayerns größte Entdeckermesse und Verkaufsplattform für zeitgenössische Kunst weiter aus. Seit dem Umzug von der Praterinsel ins MTC im Oktober 2022 konnte die Messe die Zahl der Künstler und Künstlerinnen mehr als verdoppeln und die der Galerien und Projekte mehr als verdreifachen. Das Spektrum reicht von Malerei, Skulpturen, Collagen und Fotografien bis hin zu digitaler Kunst. Neu dabei sind internationale Galerien wie Gallery Tableau aus Korea, die Alexaria Gallery und die Nulle p.art gallery aus Frankreich und das Projekt Galería MT aus Gran Canaria. In der Reihe »Functional Art and Design« präsentieren Studierende der Designschule München Arbeiten aus dem Fachbereich Kommunikationsdesign unter der Leitung von Oliver Linke. Die interkulturelle Stiftung Kolibri stellt in einer Förderkoje u.a. den afghanischen Künstler Niaz Naseri vor, der gleichzeitig auf der Messe auch noch vom Kunsthandel Thomas Fiedler präsentiert wird. Die Gelder aus dem Verkauf von Kunstwerken durch das Kolibri-Kunst-Kabinett kommen weiteren sozialen Projekten der Stiftung zugute. Junge Künstler und Künstlerinnen wie Christina Elsässer erhalten im Rahmen der ARTMUC-Nachwuchsförderung kostenlose Präsentationsmöglichkeiten.

messe kunst & antiquitäten

SAXA: »Kikeriki« | Tusche auf Leinwand, 100×100 cm, und Grafik-Edition | 2023 | © ARTMUC

Die Geschichte der Kunst & Antiquitäten begann 1968 auf der Auer Dult in München, als sich Kunsthändler*innen zusammenschlossen und die erste Messe im Alten Hackerkeller präsentierten. Später fand sie Heimstatt im Löwenbräukeller, im Pschorrkeller auf der Theresienhöhe, im Paulaner am Nockherberg, im Postpalast, in der Kleinen Olympiahalle und zuletzt im Haus der Kunst. Bei der Kunst & Antiquitäten 2023 sind 36 Kunsthändler und -händlerinnen mit im Boot, zehn davon sind zum ersten Mal dabei. Fündig werden Raritätenliebhaber und anspruchsvolle Sammler von Kunst und Kunsthandwerk vom Mittelalter bis heute. Schwerpunkte sind Gemälde, Skulpturen, Ikonen und Miniaturen, seltene Kunstkammerobjekte, alpenländische Volkskunst, Hinterglasmalerei sowie antike Möbel, Lampen, Glas, Silber, Schmuck und Asiatika: Entdecken lassen sich Heiligenskulpturen aus Oberbayern und Österreich, eine Buddhafigur aus Nepal, ein Schweizer Wismutkästchen oder ein Wiener Barocksekretär, Möbel aus der Zeit von Art déco und Bauhaus bis hin zu Mid-Century und italienischem Design der Gegenwart, historische Chronometer und Vintage-Armbanduhren, Handtaschen, Kleinskulpturen des frühen 20. Jahrhunderts und glanzvoller historischer und zeitgenössischer Schmuck. Im Bereich Gemälde und Graphik werden erstmals auch Arbeiten von Künstlern des 20. und 21. Jahrhunderts angeboten, darunter Arbeiten von Rupprecht Geiger, Pierre Soulages, Romero Britto, Henning von Gierke und Rainer Jurenda. Der hohe Qualitätsanspruch der Messe Kunst & Antiquitäten wird durch eine unabhängige Jury namhafter Experten überwacht. ||

Walter Leistikow (1865–1908): »Feierabend« | 1889 | Öl auf Leinwand, 135×80 cm | © Kunst & Antiquitäten (2)

ARTMUC UND KUNST & ANTIQUITÄTEN
MTC Supreme Locations | Ingolstädter Straße 45–47 | 27. bis 29. Okt. | Fr 19.30–22.30 Uhr (Eröffnung und Vernissage), Sa 11–20 Uhr, So 11–18 Uhr | Tickets finden Sie hier und hier.

Franz Gräßel (1861–1948): »Acht Enten am sommerlichen Fluß« | 1930 | Öl auf Leinwand, 62×83 cm

Weitere Artikel zum Kunst-Geschehen in München finden Sie in der aktuellen Ausgabe. Hier geht es zum Kiosk.

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