Seit Jahrzehnten prägt Bibiana Beglau die deutsche Kino- und Theaterszene. Im Interview spricht sie über »Überlebens«-Humor und Frances McDormand, über Jazz und Wanderzirkus, und über ihren neuen Film, das tragikomische Drama »Wann kommst Du meine Wunden küssen«.

Bibiana Beglau im Interview

»Im Kino wird jede Lüge gnadenlos entlarvt«

bibiana beglau

Intensive Improvisationskunst: Bibiana Beglau als Maria in »Wann kommst du meine Wunden küssen«. Der Film gewann beim Filmfest München den Publikumspreis © Cinemien Deutschland

WANN KOMMST DU MEINE WUNDEN KÜSSEN
Deutschland 2022 | Regie: Hanna Doose | Drehbuch: Hanna Doose | Mit: Bibiana Beglau, Gina Henkel, Katarina Schröter u.a. | 111 Minuten
Spielfilm | Kinostart: 2. Februar

Frau Beglau, Sie haben einmal gesagt, dass Sie besonders gerne unbequeme, ja fast bösartige Rollen übernehmen, weil Sie dahinter stets auch etwas Positives, beinahe Liebenswertes entdecken.
Je zynischer, je böser ein Mensch ist, desto bemitleidenswerter ist er ja auch. Da entsteht meist eine große Lücke, und je mehr dem Menschen fehlt, desto mehr treibt es ihn um. Und dieser bedauernswürdige Zustand, egal, wie ätzend so ein Mensch dann sein kann, der interessiert mich. Natürlich wäre es leicht, die Not, die dahintersteckt, ein Arschloch zu sein, abzutun, und es ist auch gut, es abzutun. Dennoch fasziniert mich der Mensch als Mängelexemplar.

In Ihrem neuen Film »Wann kommst Du meine Wunden küssen« spielen Sie eine Künstlerin in der Krise, die gerade alles mitnimmt, was Sex, Drogen und Alkohol hergeben. Ganz schön dick aufgetragen, oder?
Na ja, so war Berlin in den Neunzigerjahren auch ein bisschen, und sie macht ja nichts Schlimmes. Das ist gefühlt Sturm und Drang, sie wirft noch mal alles ein, geht jeden Abend tanzen, aber im Prinzip sehen wir einen Menschen, der seinen Fokus verloren, der gar nichts mehr hat. Und in diesem Zustand fährt sie in den Schwarzwald, will dort den Hof ihrer Eltern verchecken und hofft mit diesem Geld auf einen Neuanfang. Also, da muss man schon sehr verzweifelt sein.

Das komplette Interview finden Sie in der aktuellen Ausgabe. Hier geht es zum Kiosk.

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