Ob True Crime, ArthausPerlen oder sogar Wirtschaftsnachrichten – es lohnt sich in der vielfältigen Welt der Podcasts zu stöbern. Wir haben für Sie ein paar Tipps herausgesucht.

Podcasts: Herbsthörwelten

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LAST SEEN

Wie die Koproduktion »Last Seen« des öffentlichen Radiosenders WBUR mit dem »Boston Globe« beweist, müssen Podcasts über wahre Kriminalfälle nicht zwingend blutrünstig sein. 1990 gaben sich zwei Männer beim Wachpersonal des Isabella Stewart Gardner Museums in Boston als Polizisten aus. Nachdem sie sich dadurch Zugang zu den Räumlichkeiten verschafften, fesselten und knebelten sie die Aufpasser – es folgte ein ausgiebiger Beutezug. Die Täter verschwanden mit Gemälden von Künstlern wie Vermeer und Manet im Wert von über 20 Millionen Dollar. Was damals genau geschah und bei wem die Bilder schließlich landeten, das ist unklar. Wobei man nicht sagen kann, dass von ihnen »bis heute jede Spur fehlt«. Denn in jeder Folge gehen die Autoren Kelly Horan, Stephen Kurkjian und Jack Rodolico einer neuen Fährte nach und stoßen dabei auf Hochstapler, Mafiosi und den größten Kunstdieb seiner Zeit. ||
ARNE KOLTERMANN

Zu hören bei: wbur.com, Apple Podcasts, Spotify

 

Weitere interessante Podcasts finden Sie hier und hier.

 

HANDELSBLATT MORNING BRIEFING

Dieser Wirtschaftspodcast hat es verdient, als Tipp in einem Feuilleton zu erscheinen. Denn die morgendlichen sechs bis sieben Minuten aktueller Wirtschaftsnachrichten bieten mehr als einen bloßen Nachrichtenüberblick. Sie sind ein erfrischender Morgengruß voller Sprachwitz und feiner Ironie. Hans-Jürgen Jakobs’ klare Statements und gelegentlich bissige Kommentare zum Wirtschaftsleben und seinen Absurditäten haben mitunter großen Unterhaltungswert. Und das liegt nicht nur an den regelmäßig eingestreuten Zitaten aus Kunst, Literatur und Philosophie, die von Shakespeare und David Hume, über Heinrich Heine, Oscar Wilde und Bert Brecht bis zu Siegfried Unseld und Udo Lindenberg reichen können. Für alle, die den Wirtschaftsteil der Tageszeitung lieber überblättern, also ein zeitsparender, intelligenter Morgenservice mit Spaßfaktor, und für diejenigen, die ihn ohnehin lesen, ein geistreicher Kurzkommentar zu den wichtigsten Ereignissen. Hans-Jürgen Jakobs jedenfalls scheint im Wirtschaftsjournalismus so etwas zu sein wie sein sprachmächtiger Kollege Denis Scheck für die Literatur. ||
GISELA FICHTL
Hier zu hören

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