Ein Gespräch mit Alfredo Zinola über sein neues Stück »Things am Ende der Welt«, diverse Beziehungen, anti-spektakuläre Strategien und den Kunst-Standort München.

Alfredo Zinola

Auf Du und Du mit der Dingwelt

alfredo zinola

Alfredo Zinola und Salome d’Attilia in »THINGS am Ende der Welt« | © Armin Smailovic (3)

Alfredo Zinola ist Performer, Choreograf und graduierter Kulturanthropologe. Seine international tourenden Arbeiten für Kinder erschaffen einzigartige Erfahrungsräume, indem sie zum Beispiel unter Wasser oder im Dunkeln spielen oder den anarchischen Geist eines Klassenzimmers wachküssen.

Alfredo Zinola, nach einigen Stücken für Schüler machen Sie erstmals wieder eines für ganz kleine Kinder. Warum?
Schon Grundschulkinder saugen gesellschaftliche Normen wie Schwämme auf. An ihren Reaktionen kann man ablesen, wie unsere Gesellschaft Theater, Körper oder Gemeinschaft definiert. Damit haben unsere letzten Stücke gespielt. In »Things« geht es mehr um interaktive Aspekte und Kontemplation. Das funktioniert mit kleineren Kindern besser. Das Stück ist für Menschen ab zwei, es dürfen aber auch Sechs-, 16- oder 80-Jährige kommen.

Diese Offenheit ist nicht selbstverständlich. Bei ihrer Produktion »Party« hatten Sie noch versucht, Kinder und Eltern zu trennen, um eine gegenseitige Beeinflussung zu verhindern.
Ja, anfangs mussten die Eltern draußen bleiben. Doch dann hatten wir eine Vorstellung in Oslo, in der zwei Kinder sehr laut waren. Der Abenddienst hat sie vereinbarungsgemäß rausgenommen, damit sie sich kurz austoben konnten. Und das hat dort draußen alle Eltern in Panik versetzt. Die dachten: Oje, was passiert da drin? Da haben wir verstanden: Erwachsene und Kinder existieren nicht unabhängig voneinander. Das sind Systeme. Auch wenn Kinder kommentieren, was sie sehen oder empfinden, geschieht das immer in Beziehung zu einem erwachsenen Begleiter oder einem anderen Kind. Als Künstler musst du diese Beziehung adressieren. Wenn dir das nicht gelingt, entsteht auf beiden Seiten Frustration.

Das komplette Interview finden Sie in der aktuellen Ausgabe. Hier geht es zum Kiosk.

ALFREDO ZINOLA: »THINGS AM ENDE DER WELT«
HochX | Entenbachstr. 37 | 1./2. Februar | 10 Uhr | 3./ 4. Februar | 16 Uhr | Tickets

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