Nach 16 Jahren als Leiter des DOK.fest München, das dieses Jahr sein 40. Jubiläum feiert, wird Daniel Sponsel ab Oktober Präsident der HFF München. Thomas Lassonczyk sprach mit ihm über Kompetenz und Kuratierung, Leistungssport und Frauenpower, aber auch über »Doping« im Film, Dokus mit Witz und Joggingtrails im Olympiapark.

Daniel Sponsel im Interview

Keine Zeit für romantische Gefühle

daniel sponsel

Festivaldirektor Daniel Sponsel | © DOK.fest München Anna Hofer

40. DOK.FEST MÜNCHEN
Im Kino: 7.–18. Mai | @Home: 12.–25. Mai | Website

MF: Herr Sponsel, wie fühlen Sie sich als scheidender Festivaldirektor des DOK.fest München?
Daniel Sponsel: Tatsächlich komme ich nicht wirklich dazu, mir darüber Gedanken zu machen, dass ich vieles, das ich gerade tue, ein letztes Mal mache. Denn bei der hohen Taktung, die momentan vorherrscht, können diese romantischen Gefühle gar nicht erst aufkommen. Aber grundsätzlich ist in den letzten 16 Jahren vieles, das sich gut anfühlt, passiert.

Und Sie haben in dieser Zeit etwas geschafft, was andere nicht geschafft haben. Sie haben den Dokumentarfilm salonfähig gemacht, auch und vor allem, was die Akzeptanz beim Publikum betrifft.
In diesem Zusammenhang muss man sich auch die Frage stellen, was die jeweiligen Vorgänger:innen wollten. Hermann Barth zum Beispiel, der das DOK.fest acht Jahre lang leitete, war es sehr wichtig, mit dem Programm exklusiv zu sein. Wir dagegen haben von vornherein einen anderen Ansatz verfolgt, nämlich die Öffnung des Festivals in alle Richtungen. Zudem darf man nicht vergessen, dass es nach der großen Finanzkrise ein Jahrzehnt lang finanziell bergauf ging, auch für die Kultur. Denn so etwas kann man nicht gegen alle Widerstände umsetzen.

Für das 40. Jubiläum haben Sie sich eine Reihe von Neuerungen einfallen lassen, etwa bei der Aufteilung der Reihen.
Bei unserer Klausur im letzten Sommer haben wir uns einige grundsätzliche Fragen gestellt. Was machen wir zum Jubiläum? Was ist unsere Aufgabe als Festival? Was ist unsere Verantwortung? Dabei sind wir zu der Erkenntnis gelangt, dass wir eine ganz besondere, nämlich sehr vielfältige Art der Kuratierung haben. Und diese Kuratierung wird nun durch die neue Reihenstruktur sichtbar gemacht. Bisher war etwa DOK.panorama eine Art Gefäß, in dem sich die unterschiedlichsten Dinge befanden. Da unser Publikum aber in erster Linie wissen will, um was es in den einzelnen Filmen geht, haben wir nun unser Programm in 16 thematisch fokussierte Reihen gegliedert und erreichen so ein Höchstmaß an Sichtbarkeit unserer Kuratierung.

Das komplette Interview finden Sie ab morgen in der aktuellen Ausgabe. Hier geht es zum Kiosk.

 


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