Dafür, dass auch bei knapper Kasse immer mal wieder ein Theater- oder Konzertbesuch möglich ist, sorgt bereits seit über zehn Jahren der KulturRaum München e.V.
KulturRaum München
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein
»Hallo, hier ist der KulturRaum München (089 55267183 | Website). Wir haben wieder ein vielfältiges Angebot an kulturellen Veranstaltungen. Wenn Sie gern etwas unternehmen möchten, rufen Sie einfach zurück!« Über so eine Einladung dürfen sich Menschen in sonst eher schwierigen Verhältnissen einmal ganz uneingeschränkt freuen, und auch für Monika, die Anruferin, ist die Vermittlung das Ehrenamt, das am besten zu ihr passt, »weil sich hier Interessen und Menschen treffen«.
Kultur für alle – das war Ende der 1970er Jahre ein viel beachteter Appell des damaligen Frankfurter Kulturdezernenten Hilmar Hoffmann, weg von der elitären Hochkultur als Privileg einer gut situierten Mittelschicht. Doch was damals in greifbarer Nähe schien, ist heute eher wieder in die Ferne gerückt. Mehr denn je muss man es sich leisten können, 30, 40 oder gar über 100 Euro für eine Opernkarte hinzublättern. Und im Zuge der Inflation sind bei vielen Geringerverdienenden und Rentnerinnen auch die zehn Euro fürs Kino oder für eine Ausstellung nicht mehr drin. Wo schon um jede noch so bescheidene Anhebung des Bürgergelds erbittert gestritten wird, fallen Kunst und kulturelle Teilhabe leicht ganz aus dem Fokus und aus dem Leben von vielen, die sich schon bei allem anderen stark einschränken müssen. Dabei wäre gerade für diejenigen, die im Alltag mit Armut und den dadurch verursachten Sorgen zu kämpfen haben, nicht selten auch unter psychischen Problemen und Einsamkeit leiden, ein künstlerisches Erlebnis ein besonderer Lichtblick.
Aber es gibt sie, die Möglichkeit, auch einmal ganz umsonst in den Genuss eines Konzerts, einer Opern- oder Theateraufführung oder eines Ausstellungsbesuchs zu gelangen! Der KulturRaum München e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, gespendete Eintrittskarten für die unterschiedlichsten Kulturveranstaltungen kostenfrei an seine Kulturgäste zu vermitteln – Menschen mit geringem Einkommen oder kleiner Rente, was sie unkompliziert über den München-Pass, als Grundsicherungs- oder Bürgergeldbezieher oder über einen Sozialpartner nachweisen können.
Den kompletten Artikel finden Sie in der aktuellen Ausgabe. Hier geht es zum Kiosk.
Das könnte Sie auch interessieren:
Like Lovers Do: Pinar Karabuluts Stück an den Kammerspielen
»Freude! Der Beethoven Blues« im dasvinzenz
»Bayerische Suffragetten« an den Münchner Kammerspielen
Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns, dass Sie diesen Text interessant finden!
Wir haben uns entschieden, unsere Texte frei zugänglich zu veröffentlichen. Wir glauben daran, dass alle interessierten LeserInnen Zugang zu gut recherchierten Texten von FachjournalistInnen haben sollten, auch im Kulturbereich. Gleichzeitig wollen wir unsere AutorInnen angemessen bezahlen.
Das geht, wenn Sie mitmachen. Wenn Sie das Münchner Feuilleton mit einem selbst gewählten Betrag unterstützen, fördern Sie den unabhängigen Kulturjournalismus.
JA, ich will, dass der unabhängige Kulturjournalismus weiterhin eine Plattform hat und möchte das Münchner Feuilleton