Aus einem preisgekrönten Kinderbuch wird hellsichtiges Musik-Theater: »Bösemann« thematisiert auf kindgerechte Art häusliche Gewalt.

Bösemann

Papa wird wieder Papa

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Bub trifft »Bösemann«, erst im Kinderbuch, jetzt als Puppe in der Oper | © Jan Klein

BÖSEMANN – OPER FÜR DIE GANZE FAMILIE VON ROHLOFF, KARLSEN, KLAUSEN
schwere reiter | Dachauer Straße 114a | 8.2., (9.30 Uhr und 14:00 Uhr), 9.2. (10 Uhr), 10.2. (18 Uhr), 11.2. (15 Uhr) | Tickets: Hier oder hier

Es war ein suggestives, großartig bebildertes Kinderbuch über häusliche Gewalt: »Sinna Mann«, wörtlich »Wütender Mann« von Gro Dahle (Text) und Svein Nyhus (Illustrationen) kam 2003 in Norwegen heraus, errang Preise und wurde ins Chinesische, Schwedische, Isländische, Dänische, Japanische, Serbische und Polnische übersetzt. Aber erst 2019 wurde es auf Deutsch unter dem Titel »Bösemann« herausgegeben. Dass ein Rapper sich Bözemann nennt, mag für den deutschen Begriff eine Rolle gespielt haben, aber auch ohne Erklärung weiß jedes Kind, dass mit einem »bösen Mann« nicht zu scherzen ist, heißen doch etliche Thriller in Literatur und Film genau so. Schon 2006 gab es in Dänemark ein ebenfalls mehrfach ausgezeichnetes Musiktheater, das auf diesem Buch beruht und nun in deutscher Erstaufführung im schwere reiter herauskommt. Steingrimur Rohloff schrieb die ebenso einfache wie prägnante Musik auf ein Libretto von Jesper B. Karlsen, das den ausdrucksstarken, vieldeutigen Bildern klare, prägnante Situationen auf der Bühne entgegensetzt.

Eine größere Reduktion für eine »Oper« ist eigentlich nicht möglich, denn die beiden einzigen Musiker, die hier links und rechts der Bühne spielen, sind eine Cellistin (Katerina Giannitsioti) und ein meist Xylophon spielender Schlagzeuger (Mathias Lachenmayr) vom Ensemble der/gelbe/klang. Sie dürfen manchmal auch ins Geschehen eingreifen. Mutter (die Mezzosopranistin Annette Schönmüller) und Vater (der Bariton Ansgar Theis) singen und sprechen abwechselnd. Der Junge dagegen ist eine Puppe.

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