Kunst im Juli: Das sind in München und Umgebung wieder spannende und vielfältige Blicke auf diese Welt. Die kompletten Artikel und weitere Tipps finden Sie in der aktuellen Ausgabe. Hier geht es zum Kiosk.

Kunst im Juli 2022

 

Rosemary Mayer. Ways of Attaching

Rosemary Mayer

Rosemary Mayer: »The Locrian Mode« (Der Lokrische Modus) | 1974–1975 | © 2022 The Rosemary Mayer Estate, Foto: Mareike Tocha, Ludwig Forum Aachen

Das Besondere an der Kunst von Rosemary Mayer ist, dass sie sich in einem interessanten Spannungsfeld von Minimal Art, Renaissance und Barock bewegt und dass sie dem strengen Minimalismus damit eine erzählerische, romantische Note entgegensetzt. Dies wird bei der Farbpalette ihrer selbst gefärbten Stoffedeutlich, die sie so übereinanderlegte, dass sich die Farben visuell mischen und sich dem Farbspektrum der Renaissance annähern. Vor allem wird es sichtbar in den schwingenden und verschlungenen Formen ihrer Stoffskulpturen und Pastellzeichnungen. (Erika Wäcker-Babnik)
Hier der komplette Artikel

ROSEMARY MAYER–WAYS OF ATTACHING
Lenbachhaus | Luisenstr. 33 | bis 18. Sept.
Di bis So 10–18 Uhr, Do bis 20 Uhr | Zur Ausstellung erscheinen im August die erste umfassende Monografie zum Werk der Künstlerin »Rosemary Mayer–Ways of Attaching« (Swiss Institute/König, 352 Seiten, 29,80 Euro) sowie »The Letters of Rosemary & Bernadette Mayer, 1976–1980« (Swiss Institute, 373 Seiten, 32 Euro)

 

Karin Kneffel. Im Bild

Kunst im Juli

Der Raum im Bild – Karin Kneffel: o.T. 2022 | Öl auf Leinwand, 180 x 240 cm, Privatsammlung | © VG Bild­Kunst 2022

Ausgangspunkt der Ausstellung ist eine Serie von Schwarz-Weiß-Fotos, die Kunstwerke aus der Sammlung Hermann Lange in den Räumen der Villen Esters und Lange in Krefeld zeigen, die der Architekt Mies van der Rohe in den 1920er Jahren gebaut hatte. Karin Kneffel begab sich auf die Spur der expressionistischen Bilder, die auf den alten Fotos nicht immer leicht zu erkennen waren, und präsentiert sie mal an den früheren, mal an den heutigen Standorten in ihrer illusionistischen Malerei. Realität und Fiktion mischen sich dabei immer in ihren Bildern. Es geht ihr um Illusion, Täuschung, Lüge. »Der Raum im Bild wird zum realen Raum in meiner Malerei«, sagt die Künstlerin. (Rüdiger von Naso)

KARIN KNEFFEL. IM BILD
Franz Marc Museum | Franz Marc Park 8–10
82431 Kochel am See | bis 3. Okt. | Di bis So, Fei 10–18 Uhr | Führungen: So, 14 Uhr | der Katalog (Schirmer/Mosel, 104 S., 58 Abb.) kostet
39,80 Euro, im Museum 29,80 Euro

 

Tony Cokes. Fragments, or Just Moments

Kunst im Juli

Tony Cokes – Fragments, or just Moments | Installationsansicht in der Fußgängerunterführung zum Haus der Kunst, 2022
© Haus der Kunst, Foto: Maximilian Geuter

Man taucht als Besucher:in in die LSK-Galerie ein, optisch und akustisch gelenkt, denn aus Boxen pulsiert technoide Musik in die Katakomben. Man bekommt außerdem einen Audioguide überreicht, der in jedem Schlupfraum die Stücke wechselt, von Morrissey etwa zu Radiohead oder einer Playlist mit Industrial Techno. (Ralf Dombrowski)
Trotz einer gewissen diagnostizierten Beliebigkeit dieser Kunst beinhaltet sie doch interessante Aspekte: Selten wurde die räumliche Nähe von Haus der Kunst und Münchner Kunstverein so deutlich wie in dieser ersten Kooperation der beiden Institutionen. Warum eigentlich? Hat der Bau des vielspurigen Altstadtrings die Sinne vernebelt? Die historische Verbindung sind die beiden Ausstellungen zur Eröffnung des Hauses der Kunst. (Joachim Goetz)

TONY COKES – FRAGMENTS, OR JUST MOMENTS
Haus der Kunst | Prinzregentenstr. 1 | bis 23. Okt. | tägl. außer Di 10–20 Uhr (Do bis 22 Uhr) | Tickets: 089 21127113 | Stadtspaziergang: 1.–3. Okt., 14–18 Uhr, Treffpunkt Haupteingang | Ticket am selben Tag gültig für beide Ausstellungen Kunstverein | Galeriestr. 4 | bis 11. Sept. tägl. außer Di 12–18 Uhr (erster Do bis 22 Uhr) Veranstaltungen: Vortrag Noah Barker, 8. Sept., 18 Uhr; Buchpräsentation, 10. Sept., 18 Uhr

Der romantische Blick. Werke aus der Sammlung Maibaum Lübeck

ausstellungen

Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751–1829): »Kosmische Landschaft« | nach 1821 Öl auf Leinwand, 67 x 63 cm | © Sammlung Maibaum Lübeck

Die Sammlung konzentriert sich auf romantische Landschaftsmalerei Norddeutschlands und Skandinaviens sowie auf den Zeitraum von 1780 bis 1840, es sind also nicht nur Romantiker vertreten, sondern auch Klassizisten. Die Ausstellung im Museum Fürstenfeldbruck präsentiert eine Auswahl aus über 500 Sammlungsobjekten: Werke von 25 Künstlern – von Blechen über Dahl und Rottmann bis Tischbein – sind zu sehen. (…) Das Museum Fürstenfeldbruck feiert mit diesem Ausstellungs-Highlight sein 30-jähriges Jubiläum. Die »Sammlung Maibaum« ist nach einem Freund benannt; das Sammler-Ehepaar bleibt anonym. Ihr Interesse für die norddeutsche Romantik verfolgen sie, wie die Ausstellung deutlich macht, mit Hingabe, Gefühl und Spürsinn, Forschungsinteresse und Kennerschaft. (Thomas Betz)
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DER ROMANTISCHE BLICK. WERKE AUS DER SAMMLUNG MAIBAUM LÜBECK
Museum Fürstenfeldbruck | Fürstenfeld 6, 82256 Fürstenfeldbruck | bis 31. Juli | Di–Sa 13–17 Uhr, So/Fei 11/17 Uhr | Der Katalog (140 Seiten, zahlr. Abb.) kostet 19,80 Euro

Fujiko Nakaya. Nebel leben

Fujiko Nakaya

Fukjio Nakaya: »Nebel Leben« | Installationsansicht, 2022, Haus der Kunst | Foto: Andrea Rossetti

Nicht nur in Japan ist Fujiko Nakaya für ihre Nebelskulpturen berühmt. Weltweit hat die 88-Jährige mehr als 90 große temporäre wie fest installierte Nebelinstallationen für Ausstellungen, Performances, Tanzinszenierungen und Skulpturenparks im Innen- wie Außenraum realisiert, von denen einige in Form von Videodokumentationen auch in München präsent sind. Umso erstaunlicher, dass diese Präsentation in München ihre erste umfassende Retrospektive außerhalb Japans ist. (Erika Wäcker-Babnik)
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FUJIKO NAKAYA. NEBEL LEBEN
Haus der Kunst | Prinzregentenstr. 1
bis 31. Juli | Mo, Mi, Fr bis So 10–20 Uhr, Do bis 22 Uhr | Symposium »Technobodies«: 29.–31. Juli | Informationen und Führungen

Mouse on Mars. Spatial Jitter

ausstellungen im mai

Mouse on Mars. Spatial Jitter | © Lenbachhaus, Foto: Lukas Schramm

Das Lenbachhaus sagt dazu: Unabhängig von Denkschulen, Genrekonventionen und den Zwängen des Musik-Establishments zeichnen sie ihre sehr spezifische Flugbahn durch das Niemandsland zwischen Pop, Kunst, Club und Avantgarde. Den Künstlern dürften die Schubladen und Einordnungen egal sein. Sie schufen mit ihrer anarchischen Klangmischung, die zwischen Chaos und präzise komponierten Strukturen oszilliert, eines der eigenwilligsten Projekte für zeitgenössische elektronische Musik. Und erläutern, in ihrem außergewöhnlichen Kunstbauprojekt würde der Raum zum wichtigsten Akteur und zum riesigen Resonanzkörper, zum Klanginstrument. (Joachim Goetz)

MOUSE ON MARS: SPATIAL JITTER
Kunstbau München der Städtischen Galerie im Lenbachhaus | U-Bahnhof Königsplatz, Zwischengeschoss | bis 18. Sept. | Di bis So, 10–18 Uhr, Do 10–20 Uhr | Performance: 24. Juni / 29. Juli, 19–21 Uhr | Konzert: 9. Sept., 21 Uhr, im Muffatwerk | Schallplatte mit eingeheftetem Booklet, Texte deutsch und englisch, zum Preis von 29,90 Euro
Hier der Artikel von Joachim Goetz

Otl Aicher

ausstellungen im mai

Otl Aicher im Atelier, 1953 | © Florian Aicher, HfG-Archiv – Museum Ulm

Sein großer Karrieresprung war 1967 die Berufung zum Gestaltungsbeauftragten der Olympischen Spiele in München. Fünf Jahre lang arbeitete Aicher mit einem kleinen Team für »heitere« Spiele. Neuartig war nicht nur das sanfte Farbkonzept ohne Rot und Schwarz (auch dadurch ein Gegensatz zur Berliner Nazi-Olympiade von 1936), sondern ebenso die Familie der Piktogramme, die seither als Weltsprache der Zeichen gilt. (Wolfgang Jean Stock)

OTL AICHER. 100 JAHRE. 100 PLAKATE
HfG-Archiv / Museum Ulm | Marktplatz 9, 89073 Ulm | bis 8. Januar 2023
Di–Fr 11–17 Uhr, Sa/So/Fei 11–18 Uhr | Das Archiv der Hochschule für Gestaltung, das Otl Aichers Nachlass pflegt, präsentiert in dieser faszinierenden Ausstellung Plakate – das Leitmedium von Aichers Werks seit 1945 – für die Volkshochschule Ulm und für die Olympischen Spiele, für Unternehmen und politisches Engagement | Führungen: jew. zweiter Sonntag (15 Uhr) und letzter Sonntag (11.15 Uhr) des Monats | Info und Veranstaltungen

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