Ob Meisterwerke der Filmgeschichte oder Perlen des New Black Cinema, ob persönliche Favoriten der Kinobetreiber oder Highlights des DOK.fest@home, die 68. Filmkunstwochen zeigen sich so bunt und mannigfaltig wie eh und je.

Filmkunstwochen: Aus Liebe zum Kino

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Die Freiheitskämpferin und US-Bürgerkriegsheldin Harriet Tubman, verkörpert von Cynthia Erivo | © Focus Features

Auch in diesem Jahr müssen die Münchner Arthouse-Kino-Liebhaber nicht auf die traditionellen Filmkunstwochen verzichten. 2020 finden sie vom 5. bis zum 26. August statt. Das Programm ist ebenso aktuell wie vielfältig. So präsentieren etwa die City Kinos in der Sonnenstraße und das Metropol in der Schleißheimer Straße aus Solidarität mit der »Black Lives Matter«-Bewegung einige der herausragenden Werke des New Black Cinema der letzten Jahre. Darunter finden sich das mit drei Oscars (u. a. für den besten Film) ausgezeichnete Drama »12 Years a Slave«, in dem Steve McQueen die zwölf Jahre andauernde Leidensgeschichte des 30-jährigen Schwarzen Solomon Northup in den Südstaaten des 19. Jahrhunderts skizziert, »Harriet«, ein Porträt der Freiheitskämpferin Harriet Tubman, die während des Amerikanischen Bürgerkriegs zahlreiche Sklaven befreien konnte, oder »If Beale Street Could Talk« über einen Mann, der für ein Verbrechen verurteilt wird, das er nicht begangen hat. Der mitreißende Mix aus Love Story und Sozialstudie brachte Regina King einen Academy Award als beste Nebendarstellerin ein.

Einen ganz anderen, sehr persönlichen Weg geht Thomas Kuchenreuther alias »Monsieur Cinéma« mit seiner treffend titulierten Reihe »Kuchenreuthers Klassiker« im ABC-Kino an der Münchner Freiheit. Er verneigt sich vor den ganz Großen der Kinogeschichte und lässt Meisterwerke von nationalen Regiegenies wie Werner Herzog (»Fitzcarraldo«), Wim Wenders (»Im Lauf der Zeit«) und Rainer Werner Fassbinder (»In einen Jahr mit dreizehn Monden«) ebenso über seine Leinwand flimmern wie Meilensteine internationaler Ausnahmefilmemacher wie David Lynch (»Der Elefantenmensch«), Alfred Hitchcock (»Vertigo«) oder Orson Welles (»Touch of Evil«). Jede Menge Jubiläen gibt es im Theatiner am Odeonsplatz zu feiern. Das so charmante wie traditionsreiche Kino in der Innenstadt, das am 13. August sein 63-jähriges (!) Bestehen begeht, verneigt sich unter dem Motto »Aus Liebe zum Kino« mit Filmen wie »Pauline am Strand« vor Eric Rohmer (wäre heuer 100 Jahre alt geworden) oder »Außer Atem« vor Jean-Luc Godard, der am 3. Dezember seinen 90. Geburtstag begehen wird.

Es ist unmöglich, dem umfangreichen wie anspruchsvollen Programm der 68. Filmkunstwochen in nur wenigen Zeilen gerecht zu werden. Auf jeden Fall erwähnenswert aber ist die Reihe #Hitzefrei, in der die Münchner Kinobetreiber ihre Lieblingsfilme der vergangenen Saison vorstellen (etwa Nora Fingscheidts »Systemsprenger«, Stefan Ruzowitzkys »Narziss und Goldmund« und Bora Dagtekins Kassenschlager »Das perfekte Geheimnis«). Des Weiteren werden unter der Rubrik »Coming Soon« Filme der kommenden Saison vorgeführt und die Sparte Dok.Fest@Cinema zeigt die beliebtesten Filme von DOK.fest@home auf der großen Leinwand. Zu guter Letzt gibt es auch Stars zum Anfassen, so stellen sich etwa Marcus H. Rosenmüller, Caroline Link oder Klaus Lemke dem Gespräch mit dem Publikum. Und die Verleihung des Starter Filmpreises, mit dem die Filmnachwuchshoffnungen von Morgen ausgezeichnet werden, findet 2020 erstmals im Rahmen der Filmkunstwochen statt. Ausführliche Informationen finden sich im liebevoll gestalteten Programmheft, das auch online über die offizielle Website abgerufen werden kann. ||

FILMKUNSTWOCHEN
5.–26. August | ABC Kino, City Kinos, Filmeck Gräfelfing, Studio Isabella, Neues Maxim, Monopol, Museum Lichtspiele, Neues Rex, Rio Filmpalast, Neues Rottmann, Theatiner Filmkunst

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