»liminal space« – der Münchner Beitrag zur Münchner Biennale.

Probenaufbau zu »liminal space« | © HMTM

Die Münchener Biennale trägt die Stadt im Namen und ist doch ein internationales Festival für neues Musiktheater. Eine Produktion aber hält die bayerische Fahne hoch: Mit »liminal space« präsentiert die Hochschule für Musik und Theater München ihre diesjährige »Musiktheater im Reaktor«-Produktion mit sieben Kurzopern, die sich dem Biennale-Thema »Privatsache / Private Matter« aus verschiedenen Blickwinkeln nähern und dabei Zwischenräume zwischen Privatheit und Öffentlichkeit aufspüren.

Gesungen von insgesamt 20 Sängerinnen und Sängern der HMTM und gespielt vom ensemble oktopus für musik der moderne unter der musikalischen Leitung von Jan Müller-Wieland, wachsen die sieben Einzelstücke unter der Regie von Waltraud Lehner zusammen. Die Regisseurin und Professorin für Szenische Leitung des Studiengangs Gesang an der HMTM gewährt einen zusammenfassenden Blick über das Kollektivwerk: »Freundliche Außerirdische – ›Giant Slugs from Outer Space‹ (Alexander Mathewson) – landen auf unserem Planeten, und die Menschen beantworten die vermeintliche Bedrohung des Eigenheims mit drastischen Mitteln – Fremdenhass und Selbstbewaffnung, die zu einer Katastrophe führen: zu sozialer Kälte und Einsamkeit wie in Felix Bönigks ›Klio‹ oder auch zu einer globalen und totalen Zerstörung, wie sie Robin Becker in ›Kein Tränendes Aug’ von lachender Macht‹ thematisiert. In ›Hello I Love you‹ befragt Jakob Stillmark.

Aanhand von Love-Chats den Schutz privater Sehnsucht im öffentlichen Raum der neuen Medien, während Caio de Azevedo in seiner dreidimensionalen Partitur von ›Träns‹ die Suche nach Wahrhaftigkeit Ton werden lässt. Andere Kompositionen wie Philipp Christoph Mayers ›Wenn die Kehrwoche beginnt‹ eskalieren einen Konflikt im Treppenhaus oder verhandeln die Abgrenzung von vier Menschen in einem Fahrstuhl, der stecken geblieben ist und damit die ›Vier Temperamente‹ (Maximilian Zimmermann) aufeinander und auf sich selbst zurückwirft – immer in der Abgrenzung des Eigenen zum Öffentlichen.« ||

LIMINAL SPACE
Reaktorhalle| Luisenstr. 37 | 8. Juni| 21 Uhr
10., 12., 14., 16. Juni | 19 Uhr | Tickets: 089 2805607 | Website
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